Prof. Dr. theol. habil. Dominik Heringer

Anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nicaea (325-2025) fand in der Abtei Mariendonk ein öffentlicher Vortrag mit anschließender Diskussion statt. Prof. Dr. Dominik Heringer sprach vor dem Konvent der Benediktinerinnen sowie zahlreichen Gästen über die theologischen und historischen Hintergründe des Konzils, das im Jahr 325 eine entscheidende Weichenstellung für das christliche Glaubensverständnis bedeutete.

Im Zentrum des Vortrags stand die Frage: Wie kann Jesus Christus zugleich wahrer Gott und wahrer Mensch sein? Diese Grundfrage der Christologie war bereits in der frühen Kirche heftig umstritten. Besonders einflussreich war damals die Lehre des alexandrinischen Presbyters Arius, der Jesus Christus als ein von Gott dem Vater geschaffenes Mittelwesen verstand – wesensverschieden und nicht göttlich im vollen Sinn.

Diese These wurde nicht nur theologisch bekämpft, sondern entfaltete auch eine erhebliche politische Sprengkraft. Das Konzil von Nicaea wurde damit nicht nur ein theologisches, sondern auch ein politisches Instrument: Ziel war es, im gesamten Römischen Reich eine einheitliche Glaubenslehre festzulegen.

Eine zentrale Antwort des Konzils war die Einführung des Begriffs ὁμοούσιος (homoousios) – wesensgleich. Dieser Ausdruck ermöglichte es der frühchristlichen Theologie, geprägt von der griechischen Philosophie, mit einem nichtbiblischen Begriff Jesus Christus als wahren Gott zu denken und zu bekennen. Obwohl diese Formel zunächst umstritten blieb, setzte sie sich schließlich als verbindliche Lehre der Kirche durch.

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Abtei Mariendonk

Die Abtei Mariendonk ist ein Benediktinerinnenkloster in der Nähe von Grefrath am Niederrhein. Gegründet im Jahr 1906, lebt die Gemeinschaft nach der Regel des heiligen Benedikt in einem Leben aus Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung. Die Abtei ist bekannt für ihre liturgische Kultur, theologische Bildung und spirituelle Tiefe.

Äbtissin der Abtei Mariendonk ist Mutter Dr. Christiana Reemts OSB, die seit 2005 der Gemeinschaft vorsteht. Aus der Abtei lehrt Sr. Dr. Justina Metzdorf OSB an unserer Kölner Hochschule für Katholische Theologie Einleitung und Exegese des Neuen Testaments. 

Spannende Einblicke ins kirchliche Gedächtnis

KHKT besucht das Historische Archiv des Erzbistums Köln

Zusammen mit Prof. Heringer besuchte eine Gruppe Studierender der KHKT das Historische Archiv des Erzbistums Köln. Der Leiter des Archivs, Dr. Joachim Oepen, führte die Teilnehmer persönlich durch die Einrichtung und gab spannende Einblicke in die vielfältige Arbeit mit historischen Dokumenten. 
Neben der Vorstellung verschiedener Archivalien konnten die Studentinnen und Studenten auch einen Blick hinter die Kulissen werfen: Ein kurzer Rundgang durch die beeindruckenden Lagerräume zeigte die Dimension und Bedeutung des Archivbestands. 

Historisches Archiv des Erzbistums Köln

Das Historische Archiv des Erzbistums Köln ist eines der bedeutendsten kirchlichen Archive in Deutschland. Es bewahrt und erschließt die schriftliche Überlieferung des Erzbistums. Seine Bestände reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück und dokumentieren die Geschichte der Kirche, der Region und ihrer Menschen über mehr als ein Jahrtausend. Es ist eine überregionale anerkannte Stelle von herausragendem Rang für die (kirchen-)historische Forschung in Deutschland. 

Bilder: 

Bild 1: Rundgang durch die unterirdischen Lagerräume des Archivs – ein Blick hinter die Kulissen der Archivarbeit.

Bild 2: Päpstliche Bullen im Vergleich – eine mittelalterliche Urkunde neben der Ernennungsurkunde von Kardinal Woelki aus dem Jahr 2014.

Bild 3: Das Originalmanuskript der Silvesterpredigt von Kardinal Frings aus dem Jahr 1946, in der er das sogenannte „Fringsen“ moralisch rechtfertigte.

Eingeladen zum gemeinsamen Fastenbrechen

Der Lehrstuhl für Kirchengeschichte besuchte am 25. März 2025 das Demokratie Iftar des Vereins Interkultureller Dialog (iKult) e.V.  in Köln-Nippes. Neben dem traditionellen Fastenbrechen mit einer Dattel und einem großen Buffet gab es zahlreiche Gespräche und einen lebhaften Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Fasten von Christen und Muslimen.  Prof. Heringer dankt den Veranstaltern für die freundliche Einladung. Als Kölner Hochschule für Katholische Theologie ist es uns wichtig, mit den vielen Religionen und Kulturen im Austausch zu stehen und das Verbindende zu suchen. 

Fastenmonat Ramadan

Der einmonatige Ramadan ist für Muslime weltweit eine Zeit der Besinnung, des Fastens und des Gebets und findet jährlich statt. Während dieser Zeit verzichten die Gläubigen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Das abendliche Fastenbrechen wird häufig in Gemeinschaft begangen. In diesem Jahr endet der Ramadan am 29. März.