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„Der Friede sei mit euch“ – Exkursion der KHKT nach Ysselsteyn und Steyl

„Der Friede sei mit euch“ – Exkursion der KHKT nach Ysselsteyn und Steyl

Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, besuchte eine Gruppe von Studierenden, Mitarbeitenden und Professoren der KHKT den deutschen Soldatenfriedhof im niederländischen Ysselsteyn.

Vor Ort begegneten sie Everardus Johannes de Jong, Weihbischof von Roermond. Gemeinsam wurde die Gedenkstätte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge besucht. In kleinen Gruppen setzten sich die Teilnehmenden mit den Lebensgeschichten einzelner gefallener Soldaten auseinander. Viele der über 30.000 hier bestatteten Toten starben jung – oft in den letzten Kriegsmonaten 1944–1945. Ihre Biografien werfen Fragen auf: Welche Rolle spielten sie im NS-Regime? Waren sie Täter, Mitläufer oder auch Opfer? Eindeutige Antworten lassen sich aus heutiger Sicht nicht immer finden.

Beim Rundgang zu ausgewählten Gräbern wurde die Ambivalenz vieler Schicksale spürbar. Zugleich wurde deutlich: In einem Krieg gibt es keine Gewinner.

Unter dem zentralen Hochkreuz des Friedhofs fand eine Andacht statt, bei der Weihbischof de Jong über die Bedeutung von Frieden und Versöhnung zwischen den Völkern sprach. Gemeinsam gedachten wir aller Opfer von Krieg, Gewalt und Terrorherrschaft – insbesondere der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden, der Minderheiten sowie der zivilen Opfer der NS-Diktatur.

Auf der Rückfahrt führte uns der Weg zunächst von Ysselsteyn nach Steyl – dem Gründungsort der Steyler Missionare. Dort wurden wir herzlich von den Brüdern Reiner Theißen SVD und Friedbert Ewertz SVD empfangen. Nach einer Führung durch das Mutterhaus und das weitläufige Gelände mit Einblicken in die vielfältigen Aktivitäten des Ordens beteten wir am Grab des heiligen Arnold Janssen die Vesper.

Die KHKT steht in der Tradition der ehemaligen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin. Der Besuch am Gründungsort dieses weltweiten Werkes war auch eine theologische Wegmarke: Er lenkte den Blick auf einen unserer zentralen Schwerpunkte – die Frage, wie christliche Mission heute gelingen kann.

Während der weiteren Rückfahrt erreichte uns die Nachricht vom weißen Rauch über der Sixtinischen Kapelle. Noch im Bus und später in der Aula der Hochschule verfolgten wir gespannt die Wahl des neuen Papstes im Livestream. Sein erster Gruß an die Welt lautete: „Der Friede sei mit euch!“ –der österliche Friedensgruß des Auferstandenen.

Dieser Moment verband sich auf eindrucksvolle Weise mit den Erfahrungen des Tages: dem Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt, dem Nachdenken über Schuld, Verantwortung und Versöhnung sowie dem Besuch am Grab eines Missionars, der sein Lebenswerk dem Frieden zwischen den Völkern gewidmet hatte.

So wurde diese Exkursion mehr als nur ein historischer Rückblick – sie wurde ein Impuls. Der Gruß des neuen Papstes klang wie ein Echo auf das, was wir in Ysselsteyn und Steyl erfahren hatten: Die Sehnsucht nach einem Frieden, der bei jedem Einzelnen beginnt und in der Welt Gestalt gewinnt.

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