Mit einer feierlichen Messe in der Kirche St. Albertus Magnus hat die KHKT ihr neues Semester eröffnet. In seiner Predigt lud der Rektor dazu ein, „das Zeichen des Kreuzes zu studieren“. Theologie, so betonte er, sei nicht das Sammeln immer neuer Beweise oder spektakulärer Zeichen. Sie sei vielmehr das Hören auf das bereits gegebene, endgültige Zeichen: Christus selbst. In Anlehnung an das Evangelium – „Diese Generation sucht ein Zeichen“ – sagte er: Auch unsere Zeit sei auf der Suche. Doch theologische Arbeit habe nicht die Aufgabe, neue Zeichen zu liefern, sondern das eine Zeichen in Christus immer tiefer verstehbar zu machen. Theologie studieren heißt daher, Gott nicht in der eigenen Vorstellung festzuhalten. Es bedeutet, Glauben und Denken der Prüfung auszusetzen, sich Fragen gefallen zu lassen und selbst zu hinterfragen. Dieser Weg schließt die Bereitschaft ein, Korrektur anzunehmen: von der Schrift, von der Tradition der Kirche, von der Vernunft und von den Erfahrungen anderer. Kritik wird so nicht zur Bedrohung des Glaubens, sondern zu seiner Läuterung.
Im anschließenden akademischen Festakt hieß die Hochschule ihre neuen Studierenden herzlich willkommen. Über 30 neue Studierende beginnen in diesem Jahr ihr Studium an der KHKT. In seiner Begrüßung betonte der Rektor die persönliche Atmosphäre und die wissenschaftliche Exzellenz der Hochschule: Theorie und Praxis sollen an der KHKT Hand in Hand gehen, getragen von einer lebendigen Hochschulgemeinschaft.
Aus Anlass von 1700 Jahren Konzil von Nizäa stellte Prof. Dr. Manuel Schlögl seinen Impuls unter die Mitte des Glaubens: In Jesus Christus begegnet uns „Gott von Gott, Licht vom Licht, eines Wesens mit dem Vater“ – daraus gewinnt heutige Theologie Richtung. Für das Studienjahr skizzierte er sechs Leitlinien: Christus und die Menschwerdung in den Fokus rücken; die gemeinsame Studienzeit geistlich und intellektuell vertiefen; die eigene Glaubensgeschichte kennen und aneignen; den Glauben in verständliche Sprache der Gegenwart übersetzen; mit wacher Unterscheidung die Balance von Offenheit und Profil wahren; und den Glauben als organisches Ganzes – als „Symphonie“ – denken. Schlögl lud zur KHKT-Nizäa-Tagung am 19. November ein und verwies auf die geplante Forschungsstelle zur Theologie Joseph Ratzingers. Sein Fazit: „Im Zeichen Nizäas“ zu studieren heißt, aus der Mitte Christi zu leben und für die Einheit der Kirche fachlich wie geistlich Verantwortung zu übernehmen.
Ein Höhepunkt war die feierliche Vergabe der Magisterzeugnisse. Die Absolventinnen und Absolventen wurden für ihren Einsatz, ihre Ausdauer und die Qualität ihrer Abschlussarbeiten gewürdigt. Mit dem Magisterabschluss, so hob die Hochschulleitung hervor, verbinden sich sowohl akademische Reife als auch ein Auftrag, in Gesellschaft und Kirche Verantwortung zu übernehmen.
Besonders erfreulich war zudem die Vergabe von Stipendien: Insgesamt elf Studierende erhielten in diesem Jahr ein Deutschland- oder DAAD-Stipendium. Auch der mit 1000 Euro dotierte DAAD-Preis wurde im Rahmen dieser Feier verliehen. Die Auszeichnungen würdigen hervorragende Leistungen und gesellschaftliches Engagement. Die KHKT dankt allen Fördernden, die durch ihr Engagement Bildungswege ermöglichen und Talente gezielt stärken.
Für den festlichen Rahmen sorgte eine vielfältige musikalische Gestaltung. Studierende des Missionspriesterseminars der Steyler Missionare in Sankt Augustin eröffneten mit „O Renda“, einem Willkommenslied von der indonesischen Insel Rote, das traditionell als Dank für die eingebrachte Ernte gesungen und vom charakteristischen Saiteninstrument Sasando begleitet wird. Mit „Iru Nina“ aus Westpapua baten sie anschließend um Kraft, die Herausforderungen des Lebens bestehen zu können. Freunde des Priesterseminars Redemptoris Mater Köln setzten weitere Akzente: Aus Haydns „Die Schöpfung“ erklang „Nun beut die Flur“, bevor mit „Yeon-Lee Won Ju“, einem koreanischen Lied, eine kontemplative Note den musikalischen Bogen zwischen Kulturen und Kontinenten schloss.
Zum Abschluss richtete die Hochschulleitung beste Wünsche an alle Mitglieder der KHKT: an die neuen Studierenden für einen gelingenden Start, an die Fortgeschrittenen für inspirierende Seminare und erfolgreiche Prüfungen, und an die Lehrenden für Freude an Forschung und Lehre. Mit Blick auf das kommende Semester lud die Hochschule zu vielfältigen wissenschaftlichen und kulturellen Angeboten ein – als Orte der Begegnung, des Lernens und des gemeinsamen Wachsens.
Wir wünschen allen Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden ein gesegnetes, erfolgreiches und inspirierendes Semester!