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Einblicke in den Nahostkonflikt: Abt Nikodemus Schnabel spricht an der KHKT

Abt Nikodemus Schnabel hat auf Einladung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie sowie des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande seine Erfahrung und Perspektive als Benediktiner-Abt im Nahen Osten geteilt. Da er seit über zwanzig Jahren in Jerusalem lebt, kennt er die Region und ihre Menschen gut.

In seinem Vortrag kritisierte Schnabel die polarisierende Medienlandschaft, die zum Parteiergreifen drängt. Er betonte, dass es Christen nicht zustehe, sich auf eine Seite des Konflikts zu stellen. In Jerusalem, wo Schnabel als Abt der Dormitio-Abtei tätig ist, schafft er Räume für Versöhnung und organisiert Friedensgebete und Konzerte, besonders nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober.

"Ich bin weder pro Israel noch pro Palästina. Ich bin pro Mensch.“

Schnabel lädt die Menschen auf der Welt ein, nicht nur für die Opfer, sondern auch für die Täter zu beten, damit sie bereuen und einen barmherzigen Gott finden. Er betont, dass alle Menschen nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind. In seinen Augen liegt der wahre Konflikt zwischen denen, die ein harmonisches Zusammenleben befürworten, und jenen, die zur Ausgrenzung und Dämonisierung neigen. Schnabel erinnerte daran, dass das Leid auf beiden Seiten, sowohl in Israel als auch in Palästina, spürbar ist.

"Ich kann und will nicht mit irgendwelchen Flaggen und Hymnen oder Grenzen stehen. Ich möchte mit den Menschen stehen, die alle nach dem Bild Gottes geschaffen sind."

Außerdem machte Schnabel auf das oft vergessene Leiden der Christen in der Region aufmerksam. Sie stellen in Palästina und Israel die "einfachen" Menschen dar, die als Schnitzer oder Touristenführer arbeiten. Sie kämpfen täglich ums Überleben, da seit dem 7. Oktober der Tourismus in der Region zusammengebrochen ist.

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