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„Engelsam“ ­– Eine hermeneutische Gestalt zwischen Musik und Sprache

Symposium: «De Angelis». In memoriam Luigi Nono (Bern, Schweiz)

Zum Abschied von Daniel Glaus als Münsterorganist Berner Münster | 27. – 30. Oktober 2022

Veranstalter: Bern Hochschule der Künste; Verein Abendmusiken im Berner; Münster Münsterkirchgemeinde; Vokalensemble Zürich; Berner Kammerorchester.

Am 28. Oktober hält Prof. Dr. Gianluca De Candia einen Hauptvortrag über das Therma:

„Engelsam“ - Eine hermeneutische Gestalt zwischen Musik und Sprache

Traditionell gehören die Engel zur barocken Vorstellungswelt Gottes. Nachdem der Mensch dem Unsichtbaren gegenüber skeptisch geworden ist (Gen 3), werden die Engel zu notwendigen kommunikativen Zwischenwesen, die mit ihrem Klang dem Menschen die Abwesenheit und den Verlust dieses Unsichtbaren bewusst machen. Von dieser „Tragödie des Hörens“ (Luigi Nono) haben sich einige Komponisten inspirieren lassen, sodass ihre Musik als eine „engelsame“ Dynamik gelten kann. Mit ihrer Kunst provozieren sie den Zuhörer, sich an dem Anspruch zu messen, das Fehlende wieder bewusst wahrzunehmen, in den Zwischenraum von erstem und letztem Ton einzutreten, und so offenzubleiben für das stille Unerwartet-Neue. Der Vortrag geht den Spuren dieser „Wahlverwandtschaft“ zwischen Angelologie und Musik philosophisch nach. 

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