Trierer Theologische Zeitschrift 132 (2023), 318–333.
Beim vorliegenden Beitrag handelt es sich um die überarbeitete Fassung der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Tobias Häner vom 13. Juni 2023 als Professor für Einleitung und Exegese des Alten Testaments und des Dialogs mit den Kulturen des Vorderen Orients an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie.
Zusammenfassung
Der Begriff des Anthropozäns verweist auf die Dominanz der menschlichen Spezies im gegenwärtigen Erdzeitalter – eine Dominanz, die zur raschen und massiven Reduktion von Leben und Schönheit auf unserem Planeten geführt hat. Anhand dreier Texte der Hebräischen Bibel entwickelt der Beitrag drei Perspektiven, die eine Überwindung des gescheiterten Anthropozentrismus verheißen: Kosmozentrismus (Ijob 38–41), Theozentrismus (Ez 36) und Ästhetik (Hld).
Abstract
The term „Anthropocene“ refers to the dominance of the human species in the present era – a dominance that has led to the rapid and massive reduction of life and beauty on our planet. From the example of three texts of the Hebrew Bible, the article develops three perspectives that answer to the failed anthropocentrism of the Anthropocene: cosmocentrism (Job 38–41), theocentrism (Ezekiel 36), and aesthetics (Song of Songs).